Was sind soziale Konventionen und wie beeinflussen sie die Informationsverarbeitung?

Soziale Konventionen und Informationsverarbeitung

• Soziale Konventionen beeinflussen unsere Informationsverarbeitung und Urteilsbildung. Zum Beispiel neigen Personen dazu, die Meinung einer Person zu übernehmen, auch wenn sie wissen, dass die Position vorgegeben war.

• Darüber hinaus zeigt sich, dass die uns präsentierte Information unser Urteilsvermögen beeinflusst. Ein niedriger Preis für ein Produkt kann uns dazu verleiten, es als günstig zu betrachten, auch wenn wir wissen, dass es sich um eine Täuschung handelt.

• Ein weiteres Beispiel ist die Beeinflussung des Urteils über die Einwohnerzahl einer Stadt. Selbst wenn wir wissen, dass die Angabe durch einen zufälligen Faktor beeinflusst wurde, kann dieser Einfluss auf unser Urteil noch immer bestehen.

Soziale Konventionen und Informationsverarbeitung

Kognitive Schemata und Sozialdarstellung

• Kognitive Schemata sind die organisierten Informationen in unseren Köpfen, die auf früheren Erfahrungen und Lernen basieren.

• Diese Schemata helfen uns, bestimmte Situationen zu verstehen und zu interpretieren, beispielsweise in Bezug auf Verhaltensweisen von Menschen in bestimmten Umgebungen oder Gruppen.

• Unsere sozialen Vorstellungen und Darstellungen von Menschen filtern die Welt und beeinflussen unser Urteilsvermögen.

• Diese kognitiven Schemata sind in unsere sozialen Interaktionen und unsere Beziehung zur Kultur eingebaut, beeinflussen also maßgeblich unsere Wahrnehmung und Interaktion mit der Welt.

• Unbewusst absorbieren wir soziale Normen und formen unsere Vorstellungen und Darstellungen der Welt.

Kognitive Schemata und Sozialdarstellung

Die Formung von Vorurteilen und sozialen Stigmata

• Viele Menschen neigen dazu, aufgrund von Informationen und Erfahrungen Vorurteile und Stereotypen zu formen, die ihr Verhalten und ihre Meinungen beeinflussen.

• Diese kognitiven Schemata können wie eine Art Filter wirken, der die Wahrnehmung von Informationen beeinflusst und zu Vorurteilen führt.

• Beispielsweise werden häufig Menschen mit körperlichen Behinderungen mit bestimmten Verhaltensweisen in Verbindung gebracht, obwohl dies nicht der Realität entspricht.

Die Formung von Vorurteilen und sozialen Stigmata

Selbsterfüllende Prophezeiung in sozialen Interaktionen

• Menschen neigen dazu, Erwartungen basierend auf bestimmten Überzeugungen zu haben, die ihr Verhalten beeinflussen.

• Ein Lehrer beispielsweise kann aufgrund seiner Überzeugung über einen Schüler entweder mehr Aufmerksamkeit und Investitionen in ihn stecken oder weniger.

• Diese Erwartungen beeinflussen dann tatsächlich das Verhalten des Schülers und bestätigen so die ursprüngliche Überzeugung des Lehrers.

• Dieser Mechanismus wird als selbsterfüllende Prophezeiung bezeichnet.

Selbsterfüllende Prophezeiung in sozialen Interaktionen

Der negative Einfluss von Vorurteilen und kognitiven Mechanismen

• Vorurteile und kognitive Mechanismen spielen eine wichtige Rolle in der Bestätigung von Überzeugungen und prägen sozialen Mechanismen.

• Unsere Denkmuster und Vorurteile beeinflussen nicht nur individuelle Entscheidungen, sondern auch das soziale Gefüge, vor allem hinsichtlich der Gleichberechtigung von Frauen in der Gesellschaft.

• Die kognitiven Heuristiken, die unser Denken prägen, dienen als Überlebensmechanismus, um Energie zu sparen und schnell Entscheidungen zu treffen.

• Allerdings können diese kognitiven Verzerrungen dazu führen, dass wir falsche Schlussfolgerungen ziehen und Vorurteile gegenüber bestimmten Gruppen aufrechterhalten.

• Es besteht die Gefahr, dass diese kognitiven Schemata zu einem Ungleichgewicht und einer weiteren Perpetuierung von Vorurteilen in der Gesellschaft führen.

Der negative Einfluss von Vorurteilen und kognitiven Mechanismen

Conclusion:

Insgesamt zeigen die Beispiele, wie soziale Konventionen und die uns präsentierte Information unsere Informationsverarbeitung und Urteilsbildung beeinflussen. Es ist wichtig, sich dieser Mechanismen bewusst zu sein und kritisch zu hinterfragen, um Vorurteile und falsche Schlussfolgerungen zu vermeiden.